Viernheim. Zu einem Meinungsaustausch zu politischer Bildung trafen sich in der Viernheimer Townhall unlängst Bundestagsabgeordneter Lars Castellucci und SPD-Landtagskandidat Marius Schmidt. „Auf den ersten Blick erscheint das Thema als etwas für Feinschmecker. Doch Demokratie zu lernen ist wichtig. Das Herbeiführen von Entscheidungen für eine Gruppe von Leuten, aber auch der verantwortungsvolle Umgang mit einer Rolle in der Mehrheit oder Minderheit sowie das Wissen über den Aufbau des Staates und die Entscheidungszusammenhänge kann gerlernt werden“, so die beiden Sozialdemokraten.
Schmidt berichtete von Projekten wie „Politik? Nicht ohne mich“ der Volkshochschulen Rheinland-Pfalz, an dem er selbst mitwirkt. Dort werden hauptsächlich in Haupt- und Realschulklassen Unterrichtseinheiten zu Meinungsbildung im Internet, dem Selbstverständnis der Demokratie oder eben ein Austausch mit regionalen Abgeordneten organisiert. Eine weitere Überlegung waren die „Demokratie-KITAs“, die in Norddeutschland Kinder bereits im Kindergartenalter auf ihre Rechte und Pflichten hinweisen und demokratische Abstimmungen, beispielsweise über Ausflugsziele, durchführen. „Davon sollte es viel mehr geben.“ Thema war auch die stärkere Bürgerbeteiligung von Kindern und Jugendlichen auf kommunaler Ebene. Besonders das Projekt der „kinderfreundlichen Kommune“ wurde dabei thematisiert. „Kinder und Jugendliche können, auch wenn es aktuell leider noch kein Wahlrecht ab 16 in Hessen gibt, durch Streifzüge, Quartiersgespräche und Jugendbeiräte beteiligt werden. Das möchten wir gerne noch ausbauen“, so Castellucci und Schmidt.
Abschließend vereinbarte Schmidt mit dem ebenfalls anwesenden Juso-Vorsitzenden Philipp Ofenloch aus Bürstadt die gemeinsame Arbeit an einem Konzept, wie politische Bildung auch im Kreis Bergstraße wieder mehr Bedeutung gewinnen kann.