Lampertheim. Berufliche Orientierung in kommunaler Verantwortung war das bestimmende Thema der letzten Sitzung der Fraktion der SPD in der Lampertheimer Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause. Diese fand gemeinsam mit den Jusos Ried am vorvergangenen Montag im Alten Rathaus in Lampertheim statt. Lars Prechtl und Michael Krauß vom Verein Förderband Viernheim stellten vor, wie dort Jugendberufhsilfe im Dreieck zwischen Schule, Kommune und Unternehmen organisiert ist. „In Hessen steht für einen Jugendlichen im Schnitt nicht einmal ein Ausbildungsplatz zur Verfügung. Gleichzeitig hat fast jeder fünfte Jugendliche im Alter von 20-30 Jahren keine abgeschlossene Ausbildung. Hier setzt die Stadt Viernheim an und steuert den Prozess der Berfusorientierung kommunal“, erläuterte Krauß im Rahmen des rund einstündigen Vortrages, an dem auch die Mitarbeiterinnen des Diakonischen Werkes teilnahmen, die die Jugendberufshilfe in Lampertheim betreuen.
Förderband zu Gast bei der SPD Lampertheim
Sie warben dafür, sich dem Thema anzunehmen, gewinne doch nach Berechnungen der Wissenschaftler Jutta Allmendiger und Klaus Klemm zu Folge der Staat im Vergleich eines Jugendlichen ohne Ausblidung zu einem mit einer abgeschlossenen Lehre 22.000 Euro pro Jahr.
Die Vertreter aus der Nachbarstadt regten dabei an, formale schulische Prozesse und außerschulische Prozesse gleichermaßen als Bestandteil des Bildungsweges eines Jugendlichen zu sehen. „Somit ist berufliche Orientierung eine Querschnittsaufgabe“, resümierte Prechtl.
Jusos und SPD versprachen, an dem Thema dranzubleiben. Im Rahmen eines vorgelagerten Gespräches beim Diakonischen Werk in der Industriestraße war deutlich geworden, dass gerade die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure in Lampertheim noch weiter verbessert werden kann. Auch der Wirtschafts- und Verkehrsverein hatte bereits sein Interesse am Thema angedeutet. „Vision ist natürlich eine Jugendberufsagentur, in der Stadt, Arbeitsagentur, Jobcenter und Träger der Jugendarbeit und der Jugendberufshilfe Hand in Hand arbeiten“, so die SPD abschließend.