HEPPENHEIM. Im Rahmen seines Besuches im Kreis Bergstraße stand für den SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzenden Thorsten Schäfer-Gümbel auch ein Austausch über die derzeitige Lage bei der hessischen Polizei auf dem Programm. Gemeinsam mit den beiden Landtagsabgeordneten Karin Hartmann und Norbert Schmitt sowie dem SPD-Landtagskandidaten Marius Schmidt suchte Schäfer-Gümbel das Gespräch mit Christian Richter und Jörg Weitmann von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Südhessen.
„Wir hören von der Landesregierung immer wieder, wie gut die personelle Ausstattung der Polizei sei. Auf Grundlage einer Anfrage unserer beiden Abgeordneten müssen wir feststellen, dass alleine für die Polizeidirektion Bergstraße und die Dienststellen Anfang 2017 über 44000 Überstunden aufgelaufen sind. Dazu haben wir eine steigende Tendenz von Krankentagen. Anspruch und Wirklichkeit klaffen hier weit auseinander“, so SPD-Landtagskandidat Marius Schmidt.
Richter und Weitmann machten in ihren Ausführungen deutlich, dass die „Aufgaben der Polizei stark gewachsen sind. Durch die Polizeibeschäftigten müssen zu den eigentlichen Arbeiten im täglichen Dienst zusätzlich z.B. Fußballspiele, Demonstrationen etc. gesichert werden.
Hinzu kommt, dass immer komplexer werdende Aufgaben in der Ermittlungsarbeit anfallen und hierzu das qualifizierte Personal an allen Ecken fehlt.
Wir wünschen uns mehr Wertschätzung, eine angemessene Besoldung und schlagen daher einen eigenen Tarif, bzw. Besoldung für Polizeibeschäftigte vor, die den Anforderungen auch Rechnung tragen und den Polizeiberuf in Hessen attraktiver macht.“
Karin Hartmann hob die Bedeutung der Polizei für das öffentliche Leben hervor und unterstrich, dass „wir gerade um Nachwuchs für die Beamtenlaufbahn im Polizeidienst zu sichern, Perspektiven für jeden Einsteiger in den Polizeidienst eröffnen müssen.“
Schäfer-Gümbel bedankte sich bei der GdP Südhessen für die offenen Worte und machte deutlich, dass „wir als SPD-Landtagsfraktion die harte Arbeit der Polizei schätzen. Die regelmäßigen Praxistage unserer Fraktionsmitglieder bei der Polizei schärfen unseren Blick jenseits der oftmals geschönten Angaben der Landesregierung.“