HEPPENHEIM. Den Dialog mit der Gewerkschaft, Erziehung und Wissenschaft (GEW) suchten die beiden Landtagskandidaten der SPD Bergstraße, Karin Hartmann und Marius Schmidt, am vergangenen Montag. Im Rahmen des Austausches mit dem GEW– Sprecherteam Elke Fischer, Dorothee Jeckel und Holger Giebel stand das Thema Unterrichtsversorgung und die Umsetzung von landespolitischen Vorgaben im Kreis im Mittelpunkt der Diskussion.
Bei der Frage der Aufwertung der Lehrkräfte an Grundschulen machte Marius Schmidt deutlich, dass die SPD in ihrem Wahlprogramm fordere, dass über eine Aufwertung des Grundschulstudiengangs alle Lehrämter unabhängig von der Schulform, künftig mit A 13 besoldet werden sollten.
Karin Hartmann machte deutlich, dass bei der Lehrerversorgung in Hessen trotz gegenteiliger Verlautbarungen des Kultusministers große Lücken bestünden. „Damit fachfremder Unterricht sich nicht noch weiter häuft und Stunden ausfallen, müssen die Ausbildungskapazitäten gerade für Grundschullehramt und das Lehramt für Förderschulen deutlich erhöht werden,“ so Hartmann.
Fischer, Jeckel und Giebel machten in ihren Ausführungen deutlich, dass individuelle Förderung von Kindern und eine umfassende Inklusion im Rahmen einer echten Ganztagsschule und nicht eben nur einem Ganztagsbetreuungsangebot wie dem Pakt für den Nachmittag Ziele der GEW seien. In besonderem Maße wiesen sie dabei auf die Bedeutung der frühen Förderung von Kindern hin: „Gerade Grundschulen, die sowohl was die Umsetzung von Inklusion als auch die Integration von Kindern mit schlechten Deutschkenntnissen anbelangt, bestehe Entlastungsbedarf. „Echte Schulsozialarbeit muss schon an Grundschulen ansetzen“, so Elke Fischer. Das derzeitig von der schwarz-grünen Landesregierung vorgelegte Konzept „UBUS“ stelle zwar eine Unterstützung für Grundschulpädagogen dar, ersetze aber keine Schulsozialarbeit“, betonte Karin Hartmann. „Es ist zu befürchten, dass sich damit der Fachkräftemangel bei den Erziehern, da auch diese sich auf die neu angekündigten Stellen bewerben können, noch weiter verschärft,“ waren sich die Gesprächsteilnehmer einig.